Hilfe, unser Haus wird verkauft!!! Was viele Menschen in Erfurt bereits leidlich erfahren mussten, beschäftigt nun auch die Mieterinnen und Mieter des Moritzhofs in Erfurt. Ratsuchend wandten sich Stefan und Elisa als Vertreterinnen der Mieterinnen und Mieter an die Mehrwertstadt und luden Sebastian zum Gespräch. Die Unsicherheit um die eigene Wohnung als Lebensmittelpunkt, um die Zukunft der gewachsenen Gemeinschaft, um die Existenz des gewohnten Zuhauses ist groß. Nachdem die KOWO vor Jahren das Ensemble verkaufte, hatte man sich mit dem derzeitigen Eigentümer arrangiert, wiederholte Mieterhöhungen als Normalität in Erfurt längst resignierend akzeptiert. Was droht jedoch nun mit der möglichen Übernahme durch eine Fondsgesellschaft?
Die Ratlosigkeit der Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort war beklemmend. „Was können wir tun? Welche gemeinsamen Ziele setzen wir uns? Wie sollen wir uns organisieren?“ Betrachtet man das Geschehen am Miet- und Wohnungsmarkt der letzten Jahre in Erfurt, sind die Sorgen um das eigene Zuhause wohl nicht unbegründet. Wohnen ist längst zum Profitfeld verkommen, welches Akteure mit Renditeerwartung auf den Plan ruft. Verdrängung, Segregation und Soziale Spaltung sind angstbesetzte Begriffe, die die Runde machen, und für Erfurt leider statistisch belegt sind. Und trotzdem regt sich im Gespräch ein Hoffnungsschimmer, dass sich eine neue Eigentümerin finden könnte, welche ein sozialverträgliches Vermietungskonzept mit sich bringt und den Moritzhof nicht als Spekulations- und Renditeobjekt erwerben möchte.
Ein erster Schritt zum Erhalt der eigenen Gemeinschaft ist der Gang in die Öffentlichkeit und das Aufzeigen der Unsicherheiten und Problemlage. Teilt den Beitrag und setzt damit ein Zeichen für ein Erfurt, in dem sozialverträgliches Wohnen und gelebte Nachbarschaft an erster Stelle stehen. WOHNEN IST KEIN PROFITFELD!
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